Besonders bei Fachübersetzungen ist als erste Schritt zunächst eine ausführliche Terminologiearbeit vorangestellt, um einen einheitlichen und verständlichen Text liefern zu können. Der Terminologe verwaltet Fachbegriffe, Eigennamen, Produktbezeichnungen oder auch Realia, also Konzepte, die es so nur in einer der beteiligten Sprachen gibt. Seine Terminologiearbeit trägt also grundlegend zu einer unmissverständlichen Übersetzung bei, deren Inhalt und Funktion sich in besonderem Maße durch die spezifischen Begriffe auszeichnet. Eine saubere und sorgfältig recherchierte Terminologie trägt so zur Qualitäts- und Effizienzsteigerung der Übersetzungsdienstleistung bei.
Der Terminologe: Arbeitsbeispiele
- Ein konkretes Beispiel sind etwa die Übersetzungen von Gebrauchsanweisungen für Automobile. Jeder Hersteller hat möglicherweise eine firmeninterne oder auch öffentliche Benennung für die verschiedenen Teile des Produktes. Hier sind besonders die technischen Übersetzer gefragt.
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Ein Übersetzer muss dementsprechend diese Begriffe konstant verwenden, die ein Terminologe in einem vorgreifenden Arbeitsschritt in einem Glossar, Thessaurus oder einer Datenbank aufbereitet hat. Auch im Umgang mit literarischen oder philosophischen Werken ist die Tätigkeit des Terminologen wichtig.
- So haben viele große Philosophen eigene Konzepte, Ideen und Begriffe entwickelt, die nicht nur in ihrer Muttersprache, sondern auch in der zu übersetzenden Sprache unmissverständlich und gleichmäßig verwendet werden müssen.
Dass die Terminologiearbeit auch eine große Verantwortung mitsichzieht, wird bewusst, wenn es an Übersetzungen im Bereich der Rüstungsindustrie oder Medizin geht. Es wäre fahrlässig, die Stellung eines Sicherungshebels eines Gewehres falsch zu deklarieren oder die Versuchsanordnung von Medikamentenstudien nicht stimmig zu erklären. Natürlich sind an dieser Stelle auch immer die Übersetzer angesprochen, sich die eigene Tätigkeit stets zu vergegenwärtigen. Allerdings sind die meisten Terminologen in Agenturen ausgebildete Übersetzer und kennen so beide Seiten des beruflichen Fokus.
Sicherung der Qualität von Terminologiearbeit
Um die Qualität der Terminologie im Allgemeinen sicherzustellen, gibt es darüber hinaus verschiedene DIN-Normen, die etwa den Unterschied von Fach- und Gemeinsprache oder Bezeichnung und Benennung festlegen, die den Begriff Terminologie an sich definieren, oder auch die Terminologiearbeit als Prozess normieren. Die wichtigste Norm in diesem Zusammenhang ist DIN 2342.
Aber auch für verschiedene Fachgebiete gibt es Vorschriften, wie mit terminologischen Feinheiten verfahren werden soll. Dort wird mitunter sogar auf der Ebene einzelner Branchen unterschieden, etwa zwischen der Terminologie der Sport- und Allgemeinmedizin.
Auch von Interesse:
Webseite des Deutschen Terminologie-Tages
Powerpoint-Präsentation der Universität Hamburg zum Thema terminologiebezogene DIN-Normen